Für uns ist es selbstverständlich, zu arbeiten oder zur Schule zu gehen, in einem Haus oder einer Wohnung zu leben, genug zu Essen, fließendes Wasser, gute Hygienestandards und so vieles mehr zu haben. Doch wir wissen, dass es auf der Welt auch anders aussehen kann: Armut, Krieg, Gewalt und Unterdrückung, Flucht und Vertreibung, Kinderarbeit … Die Lebensumstände in verschiedensten Teilen der Welt werden uns immer wieder über Zeitungen, den Fernseher oder das Internet bewusst gemacht. Nicht zuletzt gibt es auch hier in Deutschland Menschen, denen es nicht so gut geht: Wohnungs- und Arbeitslose, Kranke, die, je nach Krankheit, nicht mehr lange zu leben haben, Kinder, die in schlechten Familienverhältnissen aufwachsen, Menschen, die einsam sind, weil sie zum Beispiel anders sind als andere und deshalb Schwierigkeiten haben, in der Gesellschaft Fuß zu fassen …
Die erste Sensibilisierung für die Not vieler Menschen resultierte aus einer Kinderzeitschrift, die ich früher las. Jeden Monat wurde dort ein Projekt des Kinderhilfswerks UNICEF vorgestellt, wodurch ich die verschiedenen Lebensverhältnisse von Kindern kennenlernte. Auch wurde dort über Kinderhilfsaktionen von Kindern für Kinder berichtet, was mich bereits damals über Möglichkeiten der Durchführung eigener soziale Projekte nachdenken ließ.
Ein dahingehendes Schlüsselerlebnis war eine Unterrichtsstunde, in der eine Lehrerin über ihren Einsatz in Indien berichtete. Dabei erzählte sie nicht nur von Land und Leuten und wie sie dort tätig war, sondern appellierte auch an uns Schüler, wir sollen uns nicht über Klassenarbeiten oder Hausaufgaben beschweren, sondern froh darüber sein, dass wir überhaupt zur Schule gehen dürfen. Diese Erfahrung veränderte mich nachhaltig. Ich lernte, nichts als selbstverständlich anzusehen und übte mich in Achtsam- und Dankbarkeit. Gleichzeitig wurde der Wille, sich selbst zu engagieren, immer größer.
Zwar dauerte es noch über drei Jahre, bis ich meine erste soziale Aktion durchführte, aber seither bin ich immer wieder aktiv und schaue, was ich für meine Mitmenschen tun kann. Nicht immer, aber sehr oft kommt dabei Musik zum Einsatz. Durch viele eigene Erfahrungen weiß ich, dass Musik eine unglaubliche Wirkung auf Menschen haben kann. Musik ist eine Sprache, die von allen verstanden wird. Selbst für Gehörlose können Klänge erfahrbar gemacht werden, z.B. durch die Vibration, die beim Anschlagen einer Klangschale entsteht. Nicht zuletzt wird Musik in Form von Musiktherapie zur Heilung von körperlichen, seelischen und geistigen Erkrankungen gezielt eingesetzt. Musik schenkt Freude, gibt Kraft, schafft Gemeinschaftsmomente. Jeder kann ein Teil der Musik sein, jeder kann Musik ganz individuell erleben, wenn das Umfeld stimmt. Daher auch mein Motto „Freude durch Musik“, das mittlerweile zu einer richtigen Ideologie und Konzeption für mein soziales Engagement, aber auch für meine sonstigen Auftritte geworden ist.
Es ist einfach toll, etwas, was man sowieso schon gerne macht, für andere einsetzen und ihnen einen Moment der Freude schenken zu können, so klein er auch sein mag. Es macht mich jedes Mal wieder glücklich, wenn ich die bei einer Benefizveranstaltung gesammelten Spenden übergebe/überweise oder ich spüre, wie manche Menschen im Altenheim aufblühen, wenn ich mit ihnen und für sie singe.
Deshalb möchte ich mit gutem Beispiel vorangehen und Anregungen geben, wie es funktionieren kann. Die Möglichkeiten sozialen Engagements sind nahezu unbegrenzt, und oft haben schon kleine Gesten große Wirkung. Unter dem Menüpunkt „Freude durch Musik“ bleibst Du bezüglich meiner dahingehenden Tätigkeit auf dem Laufenden, und meine Berichte über vergangene Aktionen sollen Dich ermutigen, selbst aktiv zu werden. Es ist klar, dass wir nicht alle retten können. Aber wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet und bereit ist, sich mit seinen Talenten und Stärken für andere Menschen einzusetzen, dann können wir gemeinsam Großes bewegen und für viele Menschen wirksam werden. In diesem Sinne: Lasst uns die Welt ein bisschen besser machen!