Am Freitag, den 30.07.2021, stand mein nächster Auftritt an – diesmal auf dem Karlsruher Kronenplatz mit dem Citymobil.
Das Citymobil ist ein alter Lieferwagen, dessen Ladefläche zu einer mobilen Bühne umfunktioniert wurde. Früher wurden damit bei „Das Fest“, dem wohl größten und bekanntesten Festival in Karlsruhe, Getränke transportiert, aber jetzt, wo das Fest durch Corona ausfällt, bringt das Citymobil bekannte und weniger bekannte regionale Musiker und Bands zu den Menschen in den Alltag, indem es in den Sommermonaten durch die Stadt tourt und an verschiedenen Plätzen Halt macht – wie an jenem Freitag auf dem Kronenplatz.
Ursprünglich sollte ich zwei kurze Sets von jeweils ca. 20 Minuten spielen, eins um 15.00 Uhr und eins um 16.00 Uhr. Letzendlich kam alles etwas anders: Zunächst waren wir um 15.20 Uhr erst auftrittsbereit, dann mussten wir aufgrund eines Soundchecks auf einer anderen in der Nähe aufgebauten Bühne (die etwas größer und daher auch wesentlich lauter als das Citymobil war) erst miteinander klären, wann denn wer spielen darf. Schlussendlich entfiel mein erstes Set komplett und ich machte nur ein Set um 16.00 Uhr.
Nach dem Zusammenschluss meiner zwei kurzen Sets zu einem etwas längeren Set bestand mein Programm aus acht Liedern, darunter Lieder, die ich eher selten spiele, absolute Standards, Instrumentalstücke, fröhliche, aber auch tiefgründigere Titel. Ich habe mich auf der mobilen Bühne vom ersten Moment an total wohlgefühlt und die Soundkulisse war so gut wie selten bei Auftritten. Das Publikum bestand hauptsächlich aus Passanten, die zufällig vorbeikamen, ich hatte also von Zeit zu Zeit wechselnde Zuhörer – mal mehr, mal weniger –, was zwar mit einer erstaunlich ruhigen Atmosphäre, aber auch mit entsprechend Bewegung um die Bühne herum einherging.
Im Anschluss kamen mit Gondhi und Evia noch zwei weitere Nachwuchs-Acts und ich genoss es sehr, nach meinem eigenen Auftritt noch den anderen zuzuhören. Abgesehen von unserer Musik mit dem Citymobil wurde mit „Nichts wie raus!“ auch ein Kunstprojekt des Jugendbegegnungszentrums vorgestellt. Unter anderem wurde ein umgebautes, mit sehr viel Elektronik versehenes Fahrrad präsentiert, mit dem eine Vielzahl verschiedenster Töne und Klänge erzeugt werden konnte, was ich ziemlich beeindruckend fand. Passend dazu startete am Abend auf dem Kronenplatz noch eine Fahrraddemonstration und es gab verschiedene, ebenfalls vom Jubez organisierte künstlerische Angebote.
Es war viel Leben auf dem Kronenplatz an jenem Freitagnachmittag und überall gab es etwas zu entdecken. Mein Highlight war aber das tolle Feeling auf der Bühne des Citymobils. Es ist eine Bühne mit besonderem Charme, auf der ich – sollte sich eine entsprechende Möglichkeit ergeben – sehr gerne nochmal spielen würde.