Kategorie: Berichte vergangener Aktionen

  • 15.06.2024, 17:00 Uhr: Flusssingen an der Alb zugunsten des Naturschutzzentrums Karlsruhe

    Die nächste Veranstaltung steht an: Am 15.06. biete ich gemeinsam mit Miriam Trauth, die mich bereits bei meinem Singangebot beim Weltglückstag tatkräftig unterstützt hat, ein Flusssingen an der Alb an. Aktuell planen wir, von 17:00 Uhr bis ca. 18:30 Uhr zu singen, gesungen werden wieder Lieder verschiedenster Traditionen und Kulturen, wobei viele einen Bezug zum Thema Fluss bzw. Wasser haben. Im Anschluss sind alle, die möchten, eingeladen, in der nahegelegenen Eisdiele noch miteinander ins Gespräch zu kommen.

     

    Es handelt sich bei unserem Flusssingen um eine Benefizveranstaltung zugunsten des Naturschutzzentrums Karlsruhe, welches sich an verschiedenen regionalen Naturschutzprojekten beteiligt und insbesondere durch Ausstellungen, Lehrpfade, naturkundliche Vorträge und Führungen sowie zahlreiche Angebote für Kinder einen wichtigen Beitrag zur Natur- und Umweltbildung leistet. Neben dem Singen wird es deshalb die Möglichkeit geben, sich über das Naturschutzzentrum und dessen Aktivitäten zu informieren und diese wichtige Arbeit mit einer Spende zu unterstützen.

     

    Wann: Samstag, 15.06.2024, ab 17:00 Uhr

    Wo: In 76199 Karlsruhe-Rüppurr, an der Alb unter einer großen Eiche: Zwischen der St.-Franziskus-Kirche und dem Freibad Rüppurr (für Autofahrer ist der Bezugspunkt Heidelberger Straße 11, von dort ca. 50 m über die Wiese Richtung Alb). Den Standort könnt Ihr auch hier einsehen.

    Kosten: Auf Spendenbasis – die Spenden kommen dem Naturschutzzentrum Karlsruhe zugute.

     

    Wir freuen uns auf Euch!

  • Ab 07.05., 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr: „Singen für die Seele“ am Karlsruher Hauptfriedhof

    Hallo zusammen,

     

    unglaublich, vor ziemlich genau einem Jahr bin ich zu meinem ersten Weiterbildungsmodul gefahren, und heute sitze ich hier und freue mich riesig, Euch mein erstes regelmäßiges Singangebot ankündigen zu dürfen:

     

    Ab dem 07.05. biete ich, in Kooperation mit dem Verein zur Pflege der Friedhofs- und Bestattungskultur Karlsruhe, an jedem ersten Dienstag im Monat (Folgetermine: 04.06., 02.07. …) jeweils von 18:30 Uhr bis 19:30 Uhr eine offene Singgruppe im Trauerbegleitraum am Karlsruher Hauptfriedhof an. Beim „Singen für die Seele“ singen wir leicht zu erlernende Lieder aus verschiedensten Traditionen und Kulturen der Welt. Dabei geht es darum, einen vertrauensvollen Rahmen zu schaffen, in dem Gefühle und Emotionen Ausdruck finden können. So können wir uns als Teil einer Gemeinschaft erleben und gleichzeitig ganz bei uns selbst ankommen.

     

    Teilt das Angebot gerne mit Menschen, die es unterstützen darf, und/oder kommt selbst vorbei. An die Teilnahme sind keinerlei Voraussetzungen geknüpft, jede*r ist herzlich willkommen – Menschen, die sich aktuell in einem Trauerprozess befinden genauso wie Menschen, die einfach Freude am gemeinsamen Singen haben. Insbesondere ermutige ich diejenigen, die glauben, nicht singen zu können oder nicht musikalisch zu sein. Beim „Singen für die Seele“ gibt es keine Fehler, nur Variationen, denn jeder Mensch ist wertvoll und gesegnet mit einer einzigartigen, wunderbaren Stimme!

     

    Da ich bei 0 anfange und aufgrund der Größe des Raumes bitte ich um eine Anmeldung – schreibt einfach eine kurze Mail an service@infocenter.karlsruhe.de oder direkt an mich.

     

    Also dann vielleicht bis kommenden Dienstag von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr im Trauerbegleitraum am Karlsruher Hauptfriedhof! Ich freue mich auf Euch!

     

    Fröhlich und erwartungsvoll klingende Grüße,

    Eure Kerstin

  • 05.04.2024, 14:30 Uhr: Singen und mich besser kennenlernen beim Gemeindenachmittag in Hagsfeld

    Alle zwei Wochen findet in Hagsfeld der Gemeindenachmittag im Evangelischen Gemeindezentrum statt. Für den 05.04. wurde ich als Gast eingeladen und werde dort nicht nur mit den Besucher*innen das Singen praktisch erfahren, sondern auch von meinem bisherigen „Sing-Weg“ und dem Netzwerk Singende Krankenhäuser e. V. im Allgemeinen erzählen. Damit ist diese Veranstaltung super für alle, die nicht nur singen wollen, sondern auch mich (mehr) als Person kennenlernen möchten. Ich werde erläutern, wie ich überhaupt darauf kam, mehr mit anderen anstatt für andere zu singen und was ich am Konzept des heilsamen/gesundheitsfördernden Singens so schätze, was ich im letzten Jahr in den verschiedenen Modulen bei der Akademie für singen, Natur und Gesundheit und bei Singende Krankenhäuser e. V. lernen durfte und was meine Wünsche und Ziele für die Zukunft sind. Der Gemeindenachmittag wird vorwiegend von älteren Menschen besucht, ist aber offen für alle – also fühlt Euch herzlich eingeladen.

    Wann: Freitag, 05.04.2024, 14:30 Uhr Beginn, ab ca. 15:15 Uhr steigen wir ins Thema ein

    Wo: Evangelisches Gemeindezentrum in Hagsfeld, Schäferstraße 13, 76139 Karlsruhe

    Kosten: Keine

  • 24.03.2024, 17:00 Uhr: Singen beim Aktionstag zum Welttag des Glücks

    Bereits zum dritten Mal bin ich beim Aktionstag zum Welttag des Glücks in der Kulturküche Karlsruhe, organisiert von der Stiftung Kraftnetz, mit einer eigenen Aktion dabei. Nach einer offenen Bühne vorletztes und einer Vorlesestunde letztes Jahr wird es dieses Jahr einmal mehr besonders aufregend, denn meine diesjährige Aktion wird meine erste richtige Sing-Anleitung außerhalb des geschützten Weiterbildungsrahmens sein. Mit einfach zu erlernenden, schwungvollen Liedern aus verschiedenen Kulturen stimmen wir uns auf den Frühling ein und haben vor allem (hoffentlich) das ein oder andere Glücksgefühl. Passend zu meiner interkulturellen Liedauswahl gibt es zwischen 14:00 Uhr und 17:00 Uhr neben Kaffee und Kuchen und verschiedenen Informationsständen auch einen Vortrag über das Leben und den Alltag in Südafrika – es lohnt sich also, vor dem Singen noch etwas mehr Zeit einzuplanen.

    Wann: Sonntag, 24.03.2024, Beginn des Aktionstags 14:00 Uhr, Beginn des Singens 17:00 Uhr

    Wo: Kulturküche Karlsruhe, Kaiserstraße 47, 76133 Karlsruhe

    Kosten: Keine

  • Und wieder ist ein Jahr zu Ende

    Und wieder ist ein Jahr zu Ende. Ein Jahr, in dem sich vieles in meinem Leben verändert hat, in dem aber auch unheimlich viel persönliche (Weiter)Entwicklung stattfand.

    Im Mai startete ich voller Vorfreude, aber auch Spannung in die Weiterbildung zur Singleiterin für heilsames und gesundheitsförderndes Singen bei der Akademie für Singen, Natur und Gesundheit, durch die ich tolle Menschen kennenlernen und viele Lieder, Tänze, Interventionen mit Body Percussion und Know-How zu Aufbau, Liedauswahl und Anleitung einer Singgruppe aan die Hand bekam. Kaum waren diese vier Module abgeschlossen, saß ich – völlig spontan, da ich eigentlich dachte, es wird mir zu viel, jedoch 1 1/2 Wochen vorher noch Plätze frei waren – im Pflichtmodul für die Zertifizierung „Singleiterin für Pflegeeinrichtungen und Senioren“ bei Singende Krankenhäuser e. V., für die ich durch das Zertifikat der Akademie für Singen, Natur und Gesundheit nur noch zwei Module brauchte – und ehe ich mich versah, hielt ich mit Abschluss meines Wahlmoduls „Singen mit Sterbenden und Trauernden“ Mitte November auch dieses Zertifikat in den Händen.

    Viele weitere, teils grundlegende Veränderungen sollten das Jahr prägen, sei es im Arbeitsumfeld, an meiner Wohnsituation oder im Umgang mit mir selbst. Streckenweise wurde ich in großem Stil herausgefordert und an meine Grenzen (und teilweise auch darüber hinaus…) gebracht. Letzendlich hat mich jedoch gerade das in vielerlei Hinsicht stärker gemacht.

    Für 2024 wünsche ich mir etwas weniger Aufregung und stattdessen etwas mehr Zeit und Raum zum Krafttanken und Durchatmen. Gleichzeitig bin ich voll frischer Energie, als würde ich vor einem neuen, leeren Blatt Papier sitzen, das von mir beschrieben werden möchte. Gerade, da ich durch die Weiterbildungen nochmal viel mehr Sicherheit hinsichtlich der Durchführung musikalisch-sozialer Angebote bekommen habe, verstärkt sich der Wunsch, endlich ins Tun zu kommen und meinen Platz im Ehrenamt zu finden. So befinde ich mich gerade mitten auf der Suche nach meinem zukünftigen Weg: Was geht neben meiner Vollzeit-Berufstätigkeit noch und wo liegen Grenzen? Wie kann bzw. muss ich mein Leben jenseits der Arbeit umstrukturieren, damit es passt? Mit welcher Zielgruppe möchte ich arbeiten? Möchte ich „nur“ als Singleiterin wirken oder wollen andere Aspekte wie meine wiederentdeckte Freude am Vorlesen ebenfalls einbezogen werden? Auch abgesehen vom sozialen Engagement habe ich Lust, zu lernen, Neues auszuprobieren, einfach zu (er)leben – mit Offenheit, Neugierde, Leidenschaft und vor allem mit Freude.

    Ich wünsche Euch für das bevorstehende Jahr Gesundheit und Zufriedenheit, aber vor allem Durchhaltevermögen in schwierigen Situationen und das Vertrauen, dass Ihr Eure Ressourcen kennt und sie erfolgreich für Euch nutzen könnt.

  • Adventsnachmittag im Kretschmar-Huber-Haus

    Am 11. Dezember war ich wieder im Kretschmar-Huber-Haus, dem örtlichen Altenheim, zu Gast, wo ich den Adventsnachmittag mitgestalten sollte.

    Der Adventsnachmittag war eine Mischung aus Wortbeiträgen (Geschichten, Gedichte und Witzen), Liedern (dafür war im Wesentlichen ich zuständig) und Zeiten zum „Schwätzen“ (mit Leitfragen wie „Was ist für Sie das Schönste an Weihnachten?“, „Wie sah das Weihnachtsfest in Ihrer Kindheit aus?“ oder „Was sind prägende Erinnerungen, die Sie mit Weihnachten verbinden?“). Bei den Liedern orientierte ich mich an einem entsprechenden Liederheft, in dem viele Liedtexte bekannter Weihnachtslieder für die Bewohner*innen zusammengestellt waren, und hatte bei meiner Auswahl ziemlich viele Freiheiten, wobei ich mich auch diesmal wieder auf Spontanität und Unerwartetheit einstellte. Für die Liedbegleitung hatte ich die Ukulele, aber auch das Stage-Piano dabei, wobei ich das Piano meist für die getrageren, festlichen Lieder nutzte, während ich für sanfte und leichte Lieder die Ukulele bevorzugte.

    Bei meiner Liedauswahl hatte ich bewusst versucht, zwar ausschließlich bekannte und deutsche Weihnachtslieder auszusuchen, die Anzahl der klassischen Kirchenlieder aber zu begrenzen und eher auf Lieder zurückzugreifen, bei denen die Geburt Christi nicht direkt im Vordergrund steht, weil ich verhindern wollte, dass sich die Bewohner*innen – vor allem auch diejenigen, die nicht religiös sind – wie im Gottesdienst fühlen. Spätestens bei den Liedwünschen war jedoch klar, dass es ohne „Oh Du Fröhliche“ und „Stille Nacht“ nicht geht. Gut war, dass die Gruppe sehr singfreudig war, sodass man erstens meine aus der Spontanität heraus resultierenden Spielfehler nicht so sehr hörte und zweitens mir sehr klar kommuniziert wurde, wie viele Strophen ich spielen musste, denn bei „Tochter Zion“ und „Kommet Ihr Hirten“ wusste ich gar nicht, wie viele Strophen es gab. Bei „Oh Du Fröhliche“ stellte sich heraus, dass in dem Liederheft nicht die drei Weihnachtsstrophen, sondern – der ursprünglichen Überlieferung des Liedes getreu – eine Weihnachts-, eine Oster- und eine Pfingststrophe abgedruckt waren, was dazu führte, dass manche die zweite und dritte Weihnachtsstrophe auswendig sangen, während die anderen stur nach Schrift einmal durchs ganze Kirchenjahr reisten. Wie schon gesagt, ohne Spontanität geht es hier nicht – aber irgendwie klappt es dann doch immer.

    Zum Schluss gab es für jede*n einen von einem Kind der örtlichen Grundschule gestalteten Papierstern – kleine Unikate, von denen jedes anders und einzigartig war. Auch wenn ich mit der Qualität meines Spiels alles andere als zufrieden war, die Bewohner*innen des Altenheims haben sich wieder sehr darüber gefreut.

  • Wieder in Heddesheim – diesmal zur Nikolausgala

    Gruppenfoto der Inclusives-Künstler*innen mit Joey Kelly

    Mein Auftritt beim Dorffest in Heddesheim hat offensichtlich Eindruck hinterlassen. Nun wurde ich erneut für eine Veranstaltung von Inclusives e. V. angefragt. Diesmal ging es um eine Nikolausgala am 6. Dezember.

    Als Location hatte man sich die Räumlichkeiten des Golfclubs Heddesheim ausgesucht. Die Gäste waren vor allem Mitarbeitende von Firmen, die diesen Abend für ihre Weihnachtsfeier nutzten. Die Dekoration im Raum und die Outfits der Besucher*innen waren festlich und fein. Neben dem Beitrag von Inclusives e. V. selbst waren auch prominente Unterstützer, bekanntester von ihnen wohl Joey Kelly von der „Kelly Family“, vor Ort sowie weitere Comedy- und Musik-Acts in das Unterhaltungsprogramm des Abends eingebunden. Ein Drei-Gänge-Menü, wobei der Hauptgang als großes Buffet aufgebaut wurde, rundete den Abend ab.

    Inclusives e. V. als Organisator des Events beanspruchte gleich die erste Stunde für sich. Wie auch beim Dorffest waren wieder verschiedene Musiker*innen mit unterschiedlichen Behinderungen dabei, wobei ich die Organisation vor und während der Veranstaltung diesmal wesentlich besser fand als auf dem Dorffest. Die Abläufe und Aufgaben waren klarer und mit Silvia, einer der treibenden Kräfte des Vereins und die einzige der Mitmusiker*innen, die ich schon vom Dorffest kannte, probte ich diesmal sogar einmal vorab zusammen. Am 6. Dezember selbst schickte man mich, kaum war ich angekommen, auf die Bühne zum Soundcheck. Anschließend ging es in den extrem komfortablen Backstage-Bereich, der gleich aus mehreren Räumen bestand, sodass ich mich hier (zumindest übergangsweise) häuslich einrichten und mich vor Ort umziehen und schick machen konnte. Anschließend trafen wir uns zum gemeinsamen Einsingen, wobei jede*r dazu beitrug und ein oder zwei Übungen anleitete, besprachen nochmal den Ablauf und hatten auch genug Zeit, in aller Ruhe unser diesmaliges gemeinsames Lied zu üben, was – wie letztes Mal auch – jede*r bislang nur für sich geprobt hatte.

    Dann ging es los. Das Motto des Abends hieß „Jede*r hat seine Stärken!“, man könnte es auch erweitern um „egal ob mit oder ohne Behinderung“. Allseits bekannte deutsche Schlager wie „Im Wagen vor mir“ und „Ich war noch niemals in New York“ brachten das Publikum nicht nur gleich in Schwung, sondern waren dafür auch das beste Beispiel. Für den Sänger, der eine geistige Behinderung hat, war dieser Abend das Ergebnis monatelanger Vorbereitung. Dass nicht jeder Ton gepasst hat, war völlig egal, die Stimmung war bombastisch und wir freuten uns alle von ganzem Herzen mit ihm über diesen besonderen Moment.

    Ich begann zunächst mit einem Lied, was Silvia mit mir einstudiert hatte, wobei – neben einem kleinen Teil, den ich gesanglich übernahm bzw. mit einer Zweitstimme unterstützte – mein Hauptaugenmerk auf der Klavierbegleitung lag. Anschließend versuchte ich, mit „Kommt, singt mit mir“ die Anwesenden wieder zum Mitsingen zu animieren. Leider klappte das nicht so gut (vermutlich, da das Lied – logischerweise, war ja auch ein eigenes – nicht so bekannt war wie die Schlager) und ich musste schnell feststellen, dass eine Nikolausgala im Golfclub etwas ganz anderes als eine Singgruppe ist, bei der ich im Rahmen der Singleiter-Weiterbildung das Lied ganz souverän anleiten konnte. Aber dafür wurde eifrig mitgeklatscht und das tat der Stimmung genauso gut. Als zweites Lied hatte ich ebenfalls eines meiner neuen Lieder mit wenig, dafür sich immer wiederholendem Text ausgesucht. Über den Stern bzw. das Licht als weihnachtliches Symbol einerseits und Synonym für Freude, Wärme und Zuversicht andererseits wollte ich den Bogen zwischen dem gewählten Datum mitten im Advent und dem Motto des Abends spannen und die Bedeutung dieses unterstreichen: „Sei wie ein Stern und strahle, sei wie ein Stern voll wärmendem Licht. Flieg, kleiner Stern, hinaus in die Welt, damit dieses Licht alle Herzen erhellt“, oder in Worten ausgedrückt: Jede*r ist wunderbar, so wie er*sie ist und jede*r besitzt – davon bin ich überzeugt – mindestens eine Gabe, mit der er*sie für sich selbst, aber vor allem auch für die Mitwelt im positiven Sinne wirken kann – eine Botschaft, die an allen Tischen ankam und auf große positive Resonanz stieß.

    Der vierte Inclusives-Musiker im Bunde bot mir mit seinem Saxophon eine Verschnaufpause, in der die Gäste auch die Vorspeise serviert bekamen, bevor es für mich wieder auf die Bühne ging – diesmal aber nicht zum Musizieren, sondern mit meiner Braillezeile, auf der ich ein Nikolausgedicht vorlas, das unseren gemeinsamen Abschied einleitete. Mit dem Nikolaus höchstpersönlich (und diesmal auch wieder vielen begeisterten Mitsänger*innen im Publikum) wünschten wir mit „Feliz navidad“ allen einen schönen restlichen Abend und ein gelungenes Weihnachtsfest.

    Während das kulturelle Programm mit zahlreichen weiteren Highlights fortgeführt wurde, gestalteten sich die nächsten 1 1/2 Stunden für mich als stetiges Hin und Her zwischen Abbau der Bühne, essen (wir durften natürlich auch ans Buffet) sowie Interviews führen und Fotoshooting für Fernsehen, Zeitung und Social Media, gespickt von Gesprächen mit Gästen und den prominenten Inclusives-Unterstützern auf den Wegen vom einen zum anderen. Es dauerte doch deutlich länger als angenommen, bis der Heimweg angetreten werden konnte, und nach einem bereits ziemlich stressigen Arbeitstag und je einer Stunde Hin- und Rückfahrt war der Tag am Ende doch ganz schön lang.

    So viel Aufregung mitten in einer Arbeitswoche war definitiv nicht optimal und ich tue mir sicherlich einen Gefallen damit, bei solchen Anfragen in Zukunft konsequenter „nein“ zu sagen. Der Abend selbst war aber nicht umsonst: Ich konnte eine starke Botschaft so in die Welt senden, dass sie einen bleibenden Eindruck hinterließ, und habe das Gefühl, damit – wenigstens im Kleinen – wirklich etwas in Bewegung gesetzt zu haben. Und: Während mein Vater sonst oft nur als „Anhängsel“ und derjenige, der eben fährt, mich supportet und ein bisschen auf- und abbaut, gesehen wird, bekam er hier die gleiche Anerkennung und Dankbarkeit entgegengebracht wie ich auch – und das hat mich unheimlich gefreut.

    Auch von diesem Event gibt es ein Video auf YouTube:

    https://www.youtube.com/watch?v=jFxQssew0PM

  • Mit dem Medienbus auf Vorlesetour

    Kerstin sitzt mit ihrem Buch im Medienbus, umgeben von Regalen voller weiterer Bücher

    Lesen ist der Schlüssel zu Bildung. Gleichzeitig gibt es – auch in Deutschland – viele Menschen, denen das Lesen schwerfällt. Gerade für Kinder ist das Vorlesen daher essenziell, um gute Voraussetzungen für die Freude am Lesen(lernen) und das Sprachverständnis zu schaffen, aber auch die Wissbegierde und das Interesse für verschiedenste Themen zu wecken. Um auf die Wichtigkeit des Vorlesens aufmerksam zu machen, ruft die Stiftung Lesen jedes Jahr zum bundesweiten Vorlesetag auf, an dem sich in ganz Deutschland Kindergärten, Schulen, Bibliotheken, Jugendzentren oder auch prominente Persönlichkeiten mit entsprechenden Vorlese-Aktionen beteiligen.

    Eine dieser Aktionen wurde von mir initiiert, und mit dem Kraftnetz Karlsruhe und der Karlsruher Stadtbibliothek konnte ich zwei starke Kooperationspartner gewinnen, Dank derer ich meine Idee in die Tat umsetzen konnte: Zum einen – in unserem Fall mit dem Medienbus (quasi der mobilen Stadtbibliothek) – das Vorlesen kostenlos und ohne große Anfahrtswege in verschiedene Stadtteile Karlsruhes bringen und zum anderen, getreu dem Motto des diesjährigen Vorlesetages „Vorlesen verbindet“, einen Treffpunkt schaffen, an dem zwischenmenschliche Begegnung möglich wird.

    Mit den Stadtteilen Weiherfeld, Oberreut und Beiertheim fuhren wir an diesem Nachmittag insgesamt drei „Bushaltestellen“ an. Im Gepäck hatte ich die bekannte Geschichte über den kleinen Tiger und den kleinen Bären „Oh, wie schön ist Panama“ von Janosch.

    In Weiherfeld führten wir ein paar nette Gespräche mit Bibliotheks-Kundinnen, zum Vorlesen kam allerdings zunächst niemand. Erst nach einiger Zeit entschied sich eine zufällig vorbeikommende Mutter mit ihren zwei Kindern für einen spontanen Zwischenstopp. Es blieb bei einer exklusiven Privat-Vorleserunde, was einerseits zwar natürlich schade war, da viele Plätze im Bus leer blieben, aber durchaus auch seinen Reiz hatte und für den Einstieg gar nicht schlecht war.

    Ziemlich langweilig war es leider in Oberreut, wo ich manchmal kurz vor einem verspäteten Mittagsschläfchen stand, da einfach überhaupt nichts passierte – da wurde eine Stunde auf einmal ganz schön lang, und mein Buch lag auch nur in der Ecke herum.

    Es wurde dann aber doch noch richtig voll im Bus, wenigstens einmal. In Beiertheim wurden wir bereits erwartet: „Da kommt der Bus!“, hörten wir aufgeregte Kinderstimmen rufen, oder: „Der Bus ist ja schon da!“ Am Ende hatten wir acht Kinder und sechs Erwachsene zu Gast und damit einen bis auf den letzten Platz besetzten Bus. So ging unser Plan am Ende doch noch auf: Bei mehreren Familien entstanden schnell Gespräche untereinander, und auch an mich wurden viele Fragen zu meinem Leben mit Blindheit sowie zur Blindenschrift herangetragen. Die Kinder fanden es besonders toll, über das Papier zu streichen und die Punkte unter den Fingern leicht kitzeln zu spüren. Die Eltern informierten sich über den Vorlesetag, die Arbeit des Kraftnetzes und den Medienbus.

    Nicht ganz leicht für einige Kundinnen und Kunden der mobilen Bibliothek war, dass wir am Vorlesetag wirklich nur zum Vorlesen unterwegs waren, also keine Bücher zurückgegeben oder ausgeliehen werden konnten. An allen Stationen kamen Leute, die ihre Ausleihen zurückgeben wollten. Vielleicht tat dem einen oder der anderen der hauptsächlich älteren Besucher*innen ein kurzes Gespräch gut, dennoch kamen wir nicht umhin, sie am Ende mitsamt ihrer mitgebrachten Medien wieder nach Hause zu schicken. Die Resonanz auf unser Vorlese-Angebot war aber – wenn man bedenkt, dass das Wetter nicht wahnsinnig einladend war und der Medienbus krankheitsbedingt in den Wochen zuvor auch kaum unterwegs war, womit die Werbung im Kontakt mit den Menschen wegfiel – fürs erste Mal in Ordnung. Luft nach oben bleibt, aber bereits aus den diesjährigen Erfahrungen lässt sich das mögliche Potenzial solcher Aktionen erkennen und daran anknüpfen. Natürlich wäre es wünschenswert gewesen, wenn es an den ersten beiden Stationen auch so viel Zulauf gegeben hätte wie in Beiertheim. Es hat mir aber trotzdem unheimlich viel Freude bereitet, das Vorlesen selbst wie auch die neugierigen und direkten Fragen der Kinder.

  • Auftritt beim Dorffest in Heddesheim

    Alle Musiker*innen beim gemeinsamen Finale auf der Bühne

    Am Sonntag, den 16.07.2023, wagte ich mich nach fast einem Jahr ohne Auftritt wieder auf die Bühne: Im Rahmen eines Beitrags des Heddesheimer Vereins Inclusives e. V. war ich auf dem Dorffest in Heddesheim zu Gast.

    Inclusives e. V. will Menschen mit Behinderung in ihren Stärken fördern, insbesondere im musikalisch-künstlerischen Bereich, und für eine selbstverständlichere gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung eintreten. Ersten Kontakt mit Inclusives e. V. hatte ich – – damals ohne es zu wissen – bei einem Auftritt mit der Schulband auf dem Mannheimer Maimarkt, der von dem Verein organisiert wurde. Für den diesmaligen Auftritt wurde ich von meinem ehemaligen Musiklehrer, der damals auch die Schulband koordinierte, angefragt.

    Bei schönstem Wetter fuhren mein Vater und ich am Sonntagvormittag nach Heddesheim. Die Zeit, bis die anderen kamen, nutzte ich, um mich in aller Ruhe im Backstage, einer ehemaligen Tabakscheune, einzusingen.

    Als die anderen da waren, machten wir erstmal eine Ablauf- und Aufbaubesprechung. Neben jeweils eigenen Programmen – ich mit drei meiner Songs, die anderen mit Coversongs – spielten wir nämlich auch etwas zusammen und wir hatten zwar vorab die Infos, was wer wie einüben sollte, digital ausgetauscht, von den anderen Mitmusiker*innen kannte ich bisher allerdings niemanden persönlich und so war Spannung und Flexibilität vorprogrammiert. Auch die finale Spielreihenfolge wurde erst jetzt festgelegt.

    Nach einem sehr unterhaltsamen Soundcheck ging es los. Ich war als Dritte dran. Die erste Künstlerin war eine richtige Schlagerqueen und reiste damit von den 1920er Jahren bis in die 2000er Jahre. Der zweite Künstler bevorzugte Liedermacher wie Reinhard Mey, Hannes Wader oder Cat Stevens und begleitete sich dabei selbst auf der Gitarre. Der Künstler nach mir sang – wie die erste Künstlerin auch – zu eingespielten Playbacks und hielt sich hauptsächlich in den englischsprachigen Klassikern der 80er, aber auch in der türkischen Musik auf. Mein Hauptlied war „Traum nach Freiheit“, was thematisch perfekt passte. Als Rahmen entschied ich mich mit „Come and be happy / Feel the music in your heart“ und „Liebe Dich selbst“ für ein ziemliches Kontrastprogramm (während „Traum nach Freiheit“ eher ernst und ruhig ist und verhältnismäßig bekannt ist, haben die anderen beiden ordentlich Power und wurden bislang selten bei Auftritten gespielt), es stellte sich aber als eine gute Entscheidung heraus, die beim Publikum super ankam.

    Kerstin während des Solo-Auftritts

    Unser gemeinsam gesungenes Lied hieß „We have a dream“ und wurde 2003 durch die Teilnehmenden der 1. Staffel der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt. Bei dem Lied sangen wir die Strophen solo bzw. die Textzeilen abwechselnd und den Refrain alle gemeinsam. Leider war das Playback beim Auftritt in einer anderen Tonart als meine Übungsaufnahme, was mir zum Verhängnis wurde, da die Tonart des Auftritts-Playbacks für mich zum Singen äußerst ungüntstig war, sodass ich nur teilweise mitsingen konnte bzw. spontan eine Zweitstimme improvisieren musste – aber ich bin ja anpassungsfähig und dafür, dass wir davor nie zusammen gesungen haben, fand ich unser Ergebnis ganz gut.

    Nach dem Auftritt erwartete uns eine Interview-Serie von Zeitung und Fernsehen. Danach – und teilweise auch bereits parallel dazu – bauten wir die Bühne ab und blieben noch etwas im Backstage zusammen, bevor alle wieder die Heimreise antraten.

    Es war schön, so viele neue Menschen kennenzulernen und sich beim gemeinsamen Singen aufeinander einzulassen, und obwohl ich den Auftritt anfangs gar nicht spielen wollte, hat er mir am Ende doch Spaß gemacht. Besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei meinem Vater, mit dem ich seit Jahren ein eingespieltes Team bin. Ob als Fahrer des Autos, als versierter Helfer beim Auf- und Abbau, der meine Ausstattung besser kennt als ich selbst, als Bediener von Kamera und Diktiergerät, während ich selbst spiele oder einfach als treuer Begleiter, der mir während all der Aufregung, die sowas für mich mit sich bringt, und/oder auch einfach nur in unbekannten Umgebungen zuverlässig zur Seite steht – ohne ihn wären solche Aktionen nicht möglich. Zu guter Letzt: Der Fernsehbeitrag, der über unseren Auftritt entstanden ist, liefert meines Erachtens sehr fundierte Einblicke. So möchte ich Euch den Link dazu nicht vorenthalten – reinschauen bzw. -hören lohnt sich!

  • Sommerfest im Kretschmar-Huber-Haus am 23.06.2023

    Nachdem ich 2019 bereits die Adventsfeier musikalisch begleiten durfte, freute ich mich riesig, nach 3 1/2 Jahren nun beim Sommerfest wieder für die Bewohner*innen des örtlichen Altenheims zu musizieren.

     

    Gegen 14:30 Uhr fanden sich die Bewohner*innen mit ihren Angehörigen sowie einige ehrenamtliche Mitarbeiter*innen des Freundeskreises des Kretschmar-Huber-Hauses, der das Fest organisierte, im benachbarten evangelischen Gemeindehaus ein. Mit meinem instrumentalen Selbstläufer „Rainy day“ eröffnete ich das bunte Programm.

     

    Nach Kaffee, Kuchen und netten Gesprächen stimmte ich meine vorbereiteten Mitsing-Lieder an. Dafür hatte man mir vorab eine Liste mit den den Bewohner*innen bekannten Volksliedern zukommen lassen, beispielsweise „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“, „Kein schöner Land in dieser Zeit“ oder „Hoch auf dem gelben Wagen“. Die Bewohner*innen beteiligten sich aber nicht nur singend bei den Volksliedern, sondern auch mit eigenen Beiträgen: Eine Bewohnerin trug ein Sommergedicht vor, ein Bewohner erzählte einen Witz und ein weiterer Bewohner spielte ein Lied auf der Querflöte und forderte mich mit einem weiteren Volkslied spontan heraus. Es waren schöne, liebevoll aufbereitete Beiträge – kurz und schlicht, aber zu 100 Prozent authentisch und voller Freude.

     

    Mit mindestens genauso viel Freude kamen als weiteres musikalisches Highlight die „Notenküken“, ein Chor von 15 quirligen Kindergartenkindern, zu Besuch und erfreuten unsere Herzen mit einem Frühlingslied, einer Geschichte über Mathilda, die Schnecke in unserem Garten, und zuletzt mit dem bekannten Klassiker über Pippi Langstrumpf. Von den beiden Betreuungsfachkräften des Heims gab es eine kurze Ansprache, bevor sie einen Sitztanz anleiteten. Um den Rahmen des Pogramms zu schließen, war als letztes ich wieder gefragt und ermutigte mit meinem Lied „Liebe Dich selbst“ alle zum Abschluss, negative Glaubensmuster zu durchbrechen und sich selbst Liebe und Wertschätzung anstatt Strenge oder gar Ablehnung entgegenzubringen.

     

    Es machte mich unbeschreiblich glücklich, endlich mal wieder für eine soziale Einrichtung aktiv sein zu dürfen. Musikalische Flexibilität und ein gutes Gespür für die Menschen und die Stimmung im Raum sind dabei sicherlich von Vorteil. Bei den Volksliedern spielte ich nicht einfach meinen Instrumentaldurchlauf und dann die Gesangsstrophen durch, sondern passte mich der Gruppe an – wenn sofort losgesungen wurde, dann gab es eben kein Vorspiel, und wenn in der zweiten Strophe schon niemand mehr Lust hatte oder der Text einfach nicht mehr bekannt war, hörte ich eben nach diesem Durchlauf auf. Einleitungs- und Schlusslied waren in dieser Form gar nicht geplant, da war es gut, eine immer und überall verfüg- und mit nicht perfektem, aber doch ganz vernünftigem Ergebnis abrufbare Liederschatzkiste zu haben. Und das Highlight war natürlich das spontane Zusammenspielen mit dem Heimbewohner mit der Querflöte – sicherlich auch nicht perfekt, aber aus dem Moment heraus mit so viel Begeisterung und Freude seitens des Bewohners, und das zu spüren, war für mich ein großes Geschenk. Wenn mir diese geforderte Flexibilität und Feinfühligkeit für die Situation, die spontane und direkte Interaktion mit den Menschen und das ungezwungene Musizieren aus reiner Leidenschaft, das mit so viel Freude und Dankbarkeit belohnt wurde, ohne dass eine bestimmte Leistung erwartet wurde, eines zeigte, dann: Hier fühle ich mich am richtigen Platz. Hier darf ich so sein, wie ich bin, und kann etwas geben, ohne mich verstellen oder mir Gedanken um die Wirkung meines Verhaltens, meiner Lieder, meines musikalischen Spiel- oder Gesangsniveaus oder sonst etwas machen zu müssen. Hier bin ich zu 100 Prozent ich. Mein Einsatz bei dem Sommerfest bestärkte mich in dem Gefühl, dass mein Weg, langfristig ein regelmäßiges Ehrenamt im sozialen Bereich aufzubauen, richtig ist.