Die Idee, sozial aktiv zu werden, hatte ich schon sehr früh. Bereits im Alter von zehn Jahren wollte ich beim Juniorbotschafter-Wettbewerb des Kinderhilfswerks UNICEF teilnehmen. Leider blieb das Engagement für andere Menschen lange nur eine Idee – bis Oktober 2016.
Da fing ich endlich an, ernsthaft über eine Aktion dieser Art nachzudenken. Ich informierte mich über die verschiedenen Hilfsorganisationen und hatte auch keine Scheu, die jeweiligen Verantwortlichen per Mail anzuschreiben. Ich informierte mich auch darüber, wie die Menschen in anderen Ländern leben. Allerdings fehlte mir dann wieder die Zeit – und so wurde das Ganze erneut auf Eis gelegt.
Eigentlich war es Zufall, dass ich in dieses Projekt zurückfand. Ursprünglich wollte ich für Arbeiterkinder in Indien spenden, aber da erzählte mir eine blinde Freundin von ihrer ersten Zugfahrt allein und die hervorragende Unterstützung der Bahnhofsmission dabei – und das warf alles über den Haufen. Ich informierte mich darüber, was die örtliche Bahnhofsmission, in meinem Fall die Bahnhofsmission Karlsruhe, für Aufgaben hat, und wusste: Dafür möchte ich mich einsetzen! Um meine Idee nicht gleich wieder zu vergessen, schrieb ich direkt eine Mail an den Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde. Dieser war von meiner Idee begeistert – und so planten wir gemeinsam einen Gottesdienst, in dem für die Bahnhofsmission Spenden gesammelt werden sollten.
Am 10. Juli 2017 war dann der große Tag gekommen. Ich durfte den Gottesdienst mit einem selbst komponierten, instrumentalen Stück einleiten. Im Laufe des Gottesdienstes präsentierte ich zudem der Gemeinde mein Mottolied „Traum nach Freiheit“, welches auf Probleme dieser Welt aufmerksam machen und andere dazu motivieren soll, sich ebenfalls für eine bessere Welt einzusetzen. Auch führte der Pfarrer mit mir ein Interview, in dem ich die Ziele dieser Spendenaktion erläuterte, die Tätigkeit der Bahnhofsmission zusammenfasste und lobte und die anwesenden Gemeindemitglieder dazu aufforderte, sich für dieses regionale Projekt einzusetzen. Keiner konnte den Erfolg dieses Gottesdienstes erahnen, doch die Reaktion der Menschen war durchaus überraschend: Die Spendeneinnahmen betrugen 648 Euro, zudem bekam ich ein Dankschreiben des Vorsitzenden des Fördervereins der Bahnhofsmission – und spätestens da wusste ich: Ich werde weitermachen – und die Kombination aus Musik und sozialem Engagement ist einfach hervorragend!