Am Donnerstag, den 21.09.2017, konnte ich eine weitere Form des Radsports ausprobieren.
Um 16.00 Uhr fuhren mein Tandempartner und ich mit dem Renntandem eines Freundes meines Tandempartners nach Mannheim, denn dort gibt es Radrennbahn. Das Renntandem war zunächst etwas ungewohnt für mich. Der Lenker sah anders aus als bei normalen Tandems und befand sich relativ weit vorne, sodass man fast auf dem Tandem lag. Der Sattel war extrem hart, viel härter als ein normaler Tandemsattel. Was zudem beim Fahren nervig war, war die Tatsache, dass die Reifen auf jede winzige Erhebung reagierten. Das hatte zur Folge, dass man Bordsteine oder Unebenheiten auf dem Boden viel extremer wahrnahm als mit anderen Tandems. Auch war man schnell bei Geschwindigkeiten von 30 Stundenkilometern, obwohl man sich eigentlich gar nicht besonders anstrengte. Bei einem Straßentandem ist man da vielleicht bei 18 bis 20 Stundenkilometern. Als wir an der Radrennbahn ankamen, war dort gerade offenes Training, zu dem alle Mitglieder des Vereins kommen konnten. Die Rennbahn gehörte nämlich zu dem Radsportverein RRC Endspurt Mannheim, mit dem meine Schule eine Kooperation starten wollte. Da mein Tandempartner und sein ebenfalls blinder Freund (derjenige, von dem wir das Renntandem ausgeliehen hatten) Mitglied in diesem Verein waren, durfte er auch mit mir auf die Bahn. Die Leute dort nahmen mich sehr offen auf und ich glaube sogar, dass sie sich gefreut haben, dass ich auch mal auf der Bahn fahren wollte. Es gab eine kürzere Innen- und eine längere Außenbahn. Auf der Außenbahn gab es sogar Steilkurven mit einer Steile von bis zu 37 Grad! Am Anfang dachte ich: Wie will man da fahren? Doch letzendlich war es herzlichst unspektakulär, man spürte von der Kurve beim Fahren nämlich so gut wie gar nichts. Auf der Bahn erreichten wir Geschwindigkeiten von über 40 Stundenkilometern. Es war richtig anstrengend, weil man einfach komplett anders auf dem Rad saß, aber sehr spannend. Zwischendurch fuhren wir mit einer Gruppe von anderen Rennfahrern auf Einzelrädern zusammen. Wir sind einfach in die Gruppe dazugestoßen und man hat uns akzeptiert. Das war eine wirklich interessante Erfahrung! Am Ende waren wir noch in der Vereinswerkstatt. Dort gab es alles, was mit Fahrrädern zu tun hatte. Als wir uns wieder aufs Rad schwingen und uns auf den Rückweg machen wollten, fiel uns im letzten Moment noch ein, dass die Kamera vom Filmen unserer Fahrt auf der Radrennbahn noch an der 37 Grad-Steilkurve lag. Wir hatten sie völlig vergessen. Also hatte sie erstens viel zu viel aufgenommen und war sogar ein bisschen warm. Aber wir waren froh, dass wir noch rechtzeitig gemerkt hatten, dass sie noch da lag und sie mitnahmen.
Gegen 20.30 Uhr war ich wieder im Internat. Es war ein spannendes Erlebnis. So ist Rennradfahren ziemlich anstrengend, andererseits aber auch mit einem ganz besonderen Gefühl verbunden – wenn sich eine Gelegenheit ergeben sollte, so bin ich selbstverständlich wieder dabei!
Übrigens: Es gibt auch ein kurzes Video von der Aktion. Schaut doch einfach auf meinem Youtube Kanal vorbei!