Bereits letztes Jahr habe ich am Odenwald Bike Marathon teilgenommen. Damals hatte es unglaublich geregnet und es war eher ein Schlammkampf als ein Fahrradrennen. Dennoch wollten wir dieses Jahr wieder mitmachen – mal schauen, was das Wetter dazu sagte …
Als wir morgens um 09.00 Uhr mit dem Tandem in Leutershausen, wo der Odenwald Bike Marathon starten sollte, ankamen, wartete das Fernsehteam des Rhein-Neckar-Fernsehens bereits auf uns. Es wollte uns während des ganzen Rennens verfolgen und so filmte man uns direkt beim Abholen der Startunterlagen. Leider ist dabei wohl etwas schief gegangen, sodass wir einige Dinge nochmal neu ausfüllen mussten, doch dann hatten wir alles, was wir brauchten, montierten die Startnummer mit vier Kabelbindern am Tandem und machten uns startbereit. Bevor es dann wirklich losging, mussten wir noch eine Szene fürs Fernsehen nachstellen und ein paar grundsätzliche Fragen beantworten. Ansonsten war jedoch nichts mehr zu tun, weswegen wir genug Zeit hatten, alles nochmal auf Vollständigkeit und Funktion zu überprüfen, bis um 10.10 Uhr endlich der Startschuss für die Kurzstreckenfahrer fiel. Es gab eine Kurzstrecke und eine Langstrecke. Die Kurzstrecke umfasste 30 Kilometer und 800 Höhenmeter. Die Langstrecke umfasste 60 Kilometer und 1700 Höhenmeter. Wir fuhren, wie vergangenes Jahr auch, in der Kurzstrecke mit, kamen gut weg und befanden uns von Anfang an mitten im Feld. Zunächst ging es in einer kleinen Runde durch die Weinberge, nochmal an Start und Ziel vorbei und dann ab in den Wald. Dort ging es auf schmalen Waldwegen steil bergauf und auf interessanten Mountaainbike-Trails bergab. Immer wieder überholten wir andere Biker, diese überholten uns wieder, und so war es ein reges übarholen und überholt werden. Während wir letztes Jahr dauerhaft weit abgeschlagen vom Rest waren, fuhren wir diesmal mittendrin. Die Wetterbedingungen waren um Welten besser als vergangenes Jahr. Wie gesagt und im Vorjahresbericht genauer erläutert, war es wirklich mehr Rad aus dem Matsch ausgraben und wetterbedingte Reparaturarbeiten durchführen als Radrenen fahren. Da es dieses Jahr allerdings ein Glück nicht regnete, konnte sowohl der Leiter der Tandem-AG unserer Schule, der vorne auf dem Tandem saß und für zwei Personen sehen musste, als auch ich alles geben – was wir auch taten. Auf unserer Fahrt hatten wir eine Fernsehkamera des Rhein-Neckar-Fernsehens dabei, mit der wir eifrig filmten. An einer Stelle kam das Fernsehteam sogar zur Strecke und filmte uns im Vorbeifahren. Wir machten keine Pausen. Energieriegel wurden in mundgerechte Stücke gebrochen und die Getränke waren so platziert, dass wir w`hrend des Fahrens Energie tanken konnten. So machten wir keinerlei Pausen. Der letzte Anstieg war der schlimmste. Er zog sich sooooooooo ewig in die Länge. Wir schauten auf eine mitlaufende Fahrrad-App und sahen, wie die Höhenmeterzahl laaaaangsaaaaam immer höher stieg. Irgendwann waren wir bei besagten 800 Metern, doch die Steigung wollte einfach nicht enden. Wir kämpften und setzten alle zur Verfügung stehende Energie frei, aber deshalb wurde die Zeit natürlich nicht schneller und der Berg nicht flacher. Bei 829 Höhenmetern wurde es endlich flacher. Auf dem letzten Stück durch den Ort holten wir auch noch die allerletzten Kräfte aus uns heraus – dann waren wir im Ziel. Unsere Zeit war für uns wirklich überraschend. Der Fernsehmoderator hatte uns vor dem Start noch nach unserem Ziel gefragt und wir meinten, dass maximal drei Stunden und 15 Minuten drin seien, und jetzt waren wir angekommen und hatten eine Zeit von zwei Stunden und 17 Minuten (naja, unser Tacho am Tandem sagt zwei Stunden und 13 Minuten, aber in der offiziellen Wertung steht zwei Stunden und 17 Minuten – deshalb wird in den beiden Fernsehsendungen, in denen wir gezeigt wurden, auch einmal von zwei Stunden und 13 Minuten und einmal von zwei Stunden und 17 Minuten gesprochen). Es war ein komisches Gefühl, wie wir vom Rad stiegen. Irgendwie war alles so schnell vorbeigegangen, auch wenn der letzte Anstieg sich in die Länge zog. Sofort waren das Rhein-Neckar-Fernsehen und noch ein weiterer Sender vor Ort, um uns zu interviewen. Auch waren wir überrascht, wie viel Zuspruch wir sowohl während als auch nach dem Rennen bekamen. Später, als dann alle Kurzstreckenfahrer im Ziel waren, erfuhren wir, dass wir (wir wurdenin der Herrenwertung mitgewertet) tatsächlich ziemlich im Mittelfeld mitgefahren sind. So waren noch zwölf Fahrer hinter uns. Es war ein toller Tag und wir waren sehr zufrieden – und wir haben versprochen: Nächstes Jahr machen wir wieder mit!
Leider wurden beide Fernsehbeiträge bereits gesendet. Da sie parallel kamen, konnte ich selbst auch nur einen Bericht live im Fernsehen hören. Gerne hätte ich schon bescheid gesagt, bevor das Rennen gezeigt wird, aber da war der Artikel leider noch nicht fertig und auf die Idee, es wenigstens per Twitter zu posten, kam ich leider auch nicht. Doch Gott sei Dank gibt es Youtube und Mediatheken und so können beide Fernsehberichte leicht gefunden werden 🙂