Eigentlich wollte ich genau heute eine soziale Aktion durchführen, genau heute, aber irgendwie hatte ich es dann vergessen und plötzlich fiel mir das letzten Freitag im Unterricht ein und ich dachte: Oh, das ist jetzt aber etwas spät …! Tja, und da blieb mir nichts anderes, als auf eine Aktion zu verzichten – aber auf den Anlass für diese Aktion aufmerksam machen kann ich Dich, damit Du daran denkst und wenigstens sagen kannst, dass es Dir gesagt wurde.
Ich weiß nicht, warum dieser Tag ausgerechnet an meinem Geburtstag stattfindet, aber dafür kann ich es mir gut merken – und irgendwie muss ich ja sagen: Er passt zu mir. Hast Du schon mal etwas vom Weltkindertag gehört? Er findet jedes Jahr am 20. September statt, an meinem Geburtstag. Jedes Jahr rufen das Deutsche Kinderhilfswerk und das Kinderhilfswerk UNICEF dazu auf, auf Kinderrechte aufmerksam zu machen und darüber aufzuklären, unter welchen Bedingungen die Kinder in den verschiedenen Ländern leben. Unter dem Motto „Kindern eine Stimme geben“ geht es dieses Jahr darum, mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Kinder zu schaffen. Kinder sind die Zukunft unserer Welt, und deshalb brauchen auch sie Gelegenheiten, ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen, in Schulen und Kindergärten/Kindertagesstätten, in Jugendzentren und Vereinen, in Städten und Gemeinden, aber auch auf Landes- und Bundesebene. Da Kinder nicht an der Bundestagswahl teilnehmen dürfen, appellieren UNICEF und das Deutsche Kinderhilfswerk an die Parteien, die Interessen von Kindern und Jugendlichen in ihre Wahlprogramme aufzunehmen und in der Umsetzung ihrer Politik zu berücksichtigen. Die Hauptveranstaltung des diesjährigen Weltkindertages fand bereits am 17. September in Berlin statt, aber auch in anderen Städten und Gemeinden gibt es zahlreiche Aktionen. So wird zum Beispiel in Freiberg in Sachsen für Kinderrechte gerappt. Manche Aktionen finden auch am Wochenende vor oder nach dem Weltkindertag statt.
Falls Du Dich fragst, wie der Weltkindertag überhaupt entstanden ist, dann will ich Dir diese Frage gerne beantworten. Am 21. September 1954 traf sich die neunte Vollversammlung der Vereinten Nationen und empfahl ihren Mitgliedsstaaten, einen Weltkindertag zu veranstalten. Die Ziele waren, sich für Kinderrechte einzusetzen, die Freundschaft unter den Kindern und Jugendlichen zu fördern und die Regierungen zu verpflichten, einmal im Jahr das Kinderhilfswerk UNICEF zu unterstützen. Damit griffen die Vereinten Nationen einen Vorschlag der amerikanischen Organisation „international union for child welfare“, welche bereits 1952 die Einführung eines Weltkindertages forderte, auf. 1954 war der Weltkindertag geboren und schon damals beteiligten sich rund 40 Länder daran. Inzwischen wird er in mehr als 145 Staaten gefeiert. Die Umsetzung sowie das Datum stellte die Generalversammlung den UN-Mitgliedsstaaten frei – und Deutschland entschied sich für den 20. September. Dabei wird der Tag jedes Jahr unter einem anderen Motto gefeiert. Das diesjährige Motto „Kindern eine Stimme geben“ passt prima zur vier Tage später stattfindenden Bundestagswahl. Neueste Umfragen zeigen, dass sich über die Hälfte der Kinder und Jugendlichen politisch einbringen möchten – und nicht zuletzt deshalb, weil die Kinder die Generation der Zukunft sind, ist es wichtig, dass auch sie gehört werden. Nicht ohne Grund zählt zu den Kinderrechten auch das Recht auf Beteiligung, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe oder Religion.
Wie gesagt, ich bin leider zu spät dran gewesen, sodass ich keine eigene Aktion mehr starten konnte. Aber hört die Meinungen und Einstellungen der Kinder an, akzeptiert sie und habt Verständnis dafür – und gebt die Botschaft weiter: Die Meinung der Kinder ist wichtig. Lasst uns ihnen deshalb gemeinsam eine Stimme geben!
Mehr Infos rund um den Weltkindertag findet ihr hier:
www.weltkindertag.de